Bis vor Kurzem hörte man nicht oft, dass Menschen als „Globalisten“ bezeichnet wurden. Aber in einer Zeit des zunehmenden Nationalismus sind diejenigen, die die Vorteile des Globalismus sehen, zu einem eigenständigen – und oft umkämpften – Stamm geworden.
Letzte Woche hatten die Globalisten ein großes Familientreffen in New York. Das Treffen konzentrierte sich auf die Generalversammlung der Vereinten Nationen, aber eine wachsende Zahl von Nebenkonferenzen, Gipfeltreffen und Abendessen lockte auch besorgte Internationalisten aller Couleur an: Humanisten, Leiter von Nichtregierungsorganisationen, Spender, Investoren, App-Händler, Prominente.
Aber eine Abwesenheit verfolgte die Woche. Fast per Definition sind Nationalisten und Lokalisten bei diesen globalen Zusammenkünften unterrepräsentiert. Diesmal war ihre Armut besonders bemerkenswert, da die aufkommenden Anzeichen des Nationalismus - ob in Form des Gewinns der republikanischen Nominierung durch Donald J. Trump, des britischen Votums zum Austritt aus der Europäischen Union oder der deutschen Gegenreaktion gegen Angela Merkels Begrüßung der Flüchtlinge - schwebten wie ein Gespenst über viele der Diskussionen.
Die Globalisten haben natürlich hohe Ziele, etwa auf ein Klimaabkommen hinzuarbeiten, eine Lösung für die Flüchtlingskrise zu finden und den grenzüberschreitenden Handel zu vertiefen. Aber es schien eine wachsende Erkenntnis zu geben, dass die Lösung der Probleme der Gemeingüter der Welt schwieriger wird, wenn die Globalisten ihre eigenen Hinterhöfe vernachlässigen.